Kulturelle Erbe

Die historische Abteilung im Keramion zeigt ein Stück rheinischer Keramikgeschichte: In Frechen sind Töpfereierzeugnisse gefertigt worden, die als Pingsdorfer Ware, Rheinisches Steinzeug und Irdenware vom Niederrhein bekannt sind.
Archäologische Ausgrabungen von Brennöfen und Fehlbränden aus Frechener Töpferwerkstätten dokumentieren eine lebhafte Handwerkertätigkeit vom 13. bis zum 20. Jahrhundert.

Auf einer Freifläche werden einzelne Konvolute aus Töpfereikomplexen Frechens vorgestellt.
Hinter dieser Töpferindustrie und dem Handel bis nach Übersee verbergen sich Namen und Daten von 500 Kannen- und Düppenbäckern sowie 70 Kaufleuten.

Bartmannkrüge aus Steinzeug vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und bleiglasierte, farbig bemalte Bildschüsseln des 18. und 19. Jahrhunderts sind typisch für die hiesige Produktion.
Nach der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts wurden vor allem Kanalisationsrohre und in den 1920/30er-Jahren in einer der Röhrenfabriken auch Bau- und Feinkeramik gefertigt.
Die letzte Produktionsanlage Frechener Steinzeugrohre für die Stadtentwässerung hat ihren Betrieb Ende 2018 eingestellt.

Sammlung Cremer

Grundlage für den Bestand moderner Keramik ist die Sammlung Dr. Gottfried Cremer. Seit den 1950er-Jahren baute der Frechener Steinzeugunternehmer mit etwa 5.000 Stücken von mehr als 500 Keramikern eine der größten und qualitätsvollsten privaten Keramiksammlungen Deutschlands auf.

Der Schwerpunkt liegt auf der deutschen Unikatkeramik, dennoch sind sämtliche namhaften europäischen Keramiker berücksichtigt. Vom Gefäß bis zur Freiplastik, vom Relief oder Bildplatte bis zur Installation sind alle Gattungen vertreten. Die stilistische Vielfalt ermöglicht einen umfassenden Überblick über die keramische Kunst der letzten Jahrzehnte.

Teile der Sammlung werden in turnusmäßigen Wechseln unter verschiedenen Themenstellungen ausgestellt. Seit 1992 existiert ein Skulpturenpark im Außenbereich.